1. Internationale Bürgermeister/innen-Konferenz NOW Wien

Österreich, 21 – 22. Jänner 2016

Am 21. und 22. Jänner 2016 fand die Internationale Bürgermeister/innen-Konferenz NOW Wien in Wien statt. Während der zweitägigen Konferenz hatten Bürgermeister/innen, Expert/innen, Vertreter/innen der Zivilgesellschaft und Geflüchtete aus betroffenen Regionen die Möglichkeit Mittel und Wege für eine feinfühlige, verantwortungsvolle und um ausgewogene Lösungen bemühte Flüchtlingspolitik, zu finden. Auf den Werten von Demokratie und Menschenrechten gründend, richtete sich diese Initiative an unterschiedliche Personen mit konkreten Handlungsanleitungen.

Die Idee, die NOW Konferenz zu initiieren, ist durch private Gespräche über die wachsende Ratlosigkeit angesichts der gewaltigen Fluchtbewegung aus dem durch Bürgerkrieg zerrissenen Syrien im Sommer 2015 und des völlig unkontrollierten, nur reaktiven, politischen Umgangs entstanden.

Die grundlegenden Überlegungen waren: Es ist an der Zeit, dass wir betroffene Personen von verschiedenen Stationen entlang der Fluchtroute in eine direkte Konversation miteinbeziehen – Personen aus Nachbarstaaten der Kriegsgebiete, Personen aus den “Transitländern“ und Personen aus den Zielländern; Geflüchtete selbst, private Freiwillige, große internationale NGOs, Expert/innen, aber vor allem Bürgermeister/innen aus den einzelnen Regionen. Denn die Menschen vor Ort leisten die wahre Arbeit. Sie sind diejenigen, die täglich mit neuen, oft unerwarteten Herausforderungen konfrontiert werden und die praktische Lösungen finden müssen. Und was es noch erschwert: Spitzenpolitik, auf einer nationalstaatlichen oder europäischen Ebene, hat Einfluss auf ihre Arbeit, zum Beispiel, durch die Verbreitung einer Stimmung, die Ängste und Konflikte mit politischem Gerangel und Alarmismus schürt.

Es ging darum die nächsten Schritte zu gehen, um Antworten auf die vielen Themen, die Anliegen und um Vorschläge, wie Kooperation geschaffen werden können, um gemeinsam neue Lösungen zu finden. Es ging und geht um Ideen, auf denen gute Entscheidungen auf institutioneller und zivilgesellschaftlicher Ebenen gründen, um Klarheit über Gemeinsamkeiten und Unterschiede, darum, Verantwortung zu übernehmen und um die Frage was jede/r von uns zu einem friedlichen Zusammenleben beitragen kann.

Konferenz Design

ÖBB statt. Mit Ausnahme des technischen Teams und der Medienvertreter/innen bei der Pressekonferenz, nahmen alle anwesenden Personen aktiv an der Konferenz teil. Die etwa 130 Teilnehmer/innen der NOW Konferenz bestanden aus Bürgermeister/innen, Personen, die geflohen sind, und denen, die sie aufnahmen, NGOs und Expert/innen. Die Teilnehmer/innen kamen aus Jordanien, dem Libanon, Syrien, Mazedonien, der Türkei, Griechenland, Italien, Deutschland, der Schweiz und Österreich.

Konferenz Organisation
  • Informelles Treffen beim Willkommensdinner im Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog am Abend vor der Konferenz
  • Eröffnung der Konferenz mit Reden der Veranstalter/innen, Sponsoren und einer Vertreterin des Wiener Bürgermeisters
  • Drei Paneldiskussionen analog zur Fluchtroute
  • Fünf, gleichzeitige World Café Diskussionen (moderierte Workshops), im Anschluss an die Panels
  • Präsentation der Ergebnisse aus den World Cafés im Plenum
  • Gemeinsames Essens- und Abendprogramm

Initiatoren der NOW Konferenz

NOW wurde initiiert vom österreichischen Multimedia-Künstler André Heller, Patricia Kahane, Präsidentin der Kahane Stiftung, und Andreas Babler, Bürgermeister von Traiskirchen, Standort des größten Flüchtlingslagers in Österreich.
Die Idee, die NOW Konferenz zu initiieren, ist durch private Gespräche über die wachsende Ratlosigkeit angesichts der beträchtlichen Fluchtbewegung aus dem durch Bürgerkrieg zerrissenen Syrien im Sommer 2015 und des völlig unkontrollierten, nur reaktiven, politischen Umgangs entstanden.
„Wir leben in einer Zeitenwende. Kein Stein bleibt auf dem anderen. Wir müssen lernen, auf diese Situation klug, behutsam, liebevoll zu reagieren. […] Es ist vollkommen sinnlos, den Kopf in den Sand zu stecken und zu glauben, das Wetter wird über uns hinwegziehen, ohne dass es uns persönlich betreffen wird.“ (André Heller)
“Wir dürfen niemals vergessen wer die Menschen, die zu uns kommen, sind, ganz gleich ob die Person ein/e Bürgermeister/in ist oder eine andere Rolle in der Gesellschaft hat. Wenn ihr immer vor Augen habt, dass diese Menschen direkte Gewalt erlebt haben – durch Bomben, Mord und Folter – werdet ihr realisieren, dass wir diesen Menschen helfen müssen.“ (Andreas Babler)
“Wir können Probleme nicht lösen, indem wir auf die gleiche Art und Weise denken, wie zu dem Zeitpunkt, zu dem wir sie haben entstehen lassen.” (Albert Einstein)

Nächste Schritte

Als Ergebnis der zweitägigen Konferenz wurde eine gemeinsame Deklaration erstellt. In der Deklaration einigten sich die Bürgermeister/innen darauf, die Krise gemeinsam zu überwinden.
Etwas Schönes entstand am Rande unserer gemeinsamen Deklaration. Die Bürgermeister/innen schlugen vor, eine gegenseitige Verpflichtung einzugehen um ein Vorbild für eine grenzüberschreitende Kooperation basierend auf ethischen und humanitären Verantwortlichkeiten zu sein:

“Mit unserer Unterschrift, wir die Bürgermeister/innen der internationalen Konferenz “NOW” senden ein Signal für eine grenzüberschreitende Kooperation basierend auf humanitären und ethnischen Verantwortlichkeiten.”
– Deklaration der 1. Internationalen Bürgermeister/innen Konferenz NOW in Wien 2016

> PDF- Download: Declaration of the First NOW Conference (Englisch)

> PDF- Download: full Report (Englisch)


Videos


Impressionen


Mitwirkende – Team – Organisation

Internationale Bürgermeister/innen Konferenz NOW Wien

ein privates Projekt initiiert durch Patricia Kahane, André Heller und Andreas Babler

Inhaltlich verantwortlicher Kurator/innen:

Robert Misik, Viola Raheb und Hannes Swoboda

Mitwirkende

Künstlerisches Design: Georg Resetschnig
Grafikdesign: Kerstin Heymach
Public Relations: The Skills Group; Elke Zuckermann
Koordinator der Zivilgesellschaft: Philipp Sonderegger
Logistik: Büro Wien | Michael Müllner
Moderation & Beratung: Ebru Sonuc | complet, Michael Patak | Beratergruppe Neuwaldegg
Musikschule für geflüchtete Kinder und Jugendliche: Marwan Abado
Visual Recording: Harald Karrer
Projekt Koordination und Administration:
Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog | Sonja Kothe & Nathalie Luftensteiner
Karl Kahane Stiftung | Mia Hulla


Sponsoren